Informationen für Bergwanderer und Bergsteiger zu den Verhältnissen im Werdenfelser Land

Alpinsport Basis GmbH
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Informationen für Bergwanderer und Bergsteiger zu den Verhältnissen im Werdenfelser Land - Informationen für Bergwanderer und Bergsteiger zu den Verhältnissen im Werdenfelser Land

Wie jedes Jahr möchten wir unsere Kunden und Gäste auch in diesem Sommer wieder mit den aktuellen Informationen rund ums Bergwandern, Klettersteig gehen, Klettern und Bergsteigen rund um Zugspitze und Alpspitze versorgen. Diese aktuellen Verhältnisse in den Bergen rund um Garmisch-Partenkirchen stellen immer eine Momentaufnahme dar, haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Trotzdem helfen Sie vielleicht dem einen oder anderen bei der Planung seiner Bergtour.

Region "Höllental / Zugspitze"
Der Zustieg zur Höllentalangerhütte durch die Höllentalklamm ist problemlos möglich. Auch der Stangensteig ist bis auf kleinere Altschneefelder für trittsichere Bergwanderer schon gut machbar.
Der Weiterweg auf die Zugspitze kann zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr erfahrenen Alpinisten mit entsprechendem Wissen, Können und der richtigen Ausrüstung empfohlen werden. Bereits nach der ersten Klettersteigstelle "dem Brett" liegt dann eigentlich durchgängig bis zum Einstieg in den oberen Klettersteig noch sehr viel Schnee in den man auch im Zuge der tageszeitlichen Erwärmung noch stark einsinken kann. Im oberen Klettersteig sind die Drahtseile über weite Passagen noch unter dem Schnee und es sind einige heikle Passagen ungesichert zu queren. Auch der Bereich ab der Irmerscharte ist noch komplett mit Schnee und Eis bedeckt und dementsprechend anspruchsvoll und ohne Sicherung zu gehen. Im gesamten Bereich des oberen Klettersteigs sind aktuell mit kleinen und mittleren Nassschneerutschen zu rechnen. Die Gefahr des "Mitgerissen-Werdens" ist hier nicht zu unterschätzen. Von einer Begehung ohne Bergführer raten wir derzeit definitiv ab.
Auch der Steig über die Riffelscharte vom Höllental zum Eibsee ist aktuell noch nicht sinnvoll möglich, da der Weg über weite Strecken noch komplett unter dem Altschnee liegt.

Region "Alpspitze"
Die Auffahrt mit der Alpspitzbahn zur Osterfelder-Bergstation ist möglich. Im Bereich des Klettersteigs auf die Alpspitze liegt ebenfalls noch sehr viel Schnee. So befinden sich gerade im oberen Bereich noch sehr viele Drahtseile unter dem Schnee, was die Schwierigkeiten einer Begehung deutlich erhöht. In jedem Fall sollten Aspiranten neben der Klettersteigausrüstung auch wasserdichte, kantenstabile Bergschuhe (mind. Kategorie B), Steigeisen und auch einen Eispickel mitnehmen. Steigeisen und Eispickel sind insbesondere auch für einen Abstieg über die Ostschulter essentiell notwendig. Auch im Bereich der Alpspitze sind Nassschneerutscher im Zuge der tageszeitlichen Erwärmung immer im Auge zu behalten.
Die Begehung der Alpspitze ist aktuell daher deutlich schwieriger als im Hochsommer und sollte von unerfahrenen Leuten aktuell nur mit Bergführer gemacht werden.
Auf allen Wanderwegen im Bereich um die Alpspitze und in jedem Fall auch auf dem Nordwandsteig sind noch große Altschneefelder oder durchgängige Schneeflächen vorhanden, weshalb aktuell Bergwanderer in dieser Höhenlage immer auch Grödeln mitführen sollten.
Blick von der Webcam der BZB auf die Nordwand der Alpspitze / Quelle: Webcam BZB



Region "Wiener Neustädter Hütte / Zugspitze"
Die Wiener-Neustädter Hütte öffnet voraussichtlich am 20.06.2019. Es hat im Bereich der Nordwand der Zugspitze ebenfalls noch sehr viel Schnee. Erste erfahrene Alpinisten haben sich aber den Weg durch den "Stöpselzieher-Klettersteig" auf die Zugspitze schon hochgekämpft. Auch hier sind die Ansprüche an technisches Können, Kondition und Ausrüstung aber deutlich höher als wenn der Schnee im Juli/August dann weitgehend weg ist. Anfängern ist daher auch hier von einer Begehung ohne Bergführer absolut abzuraten.


Region "Reintal / Zugspitze"
Der Weg über die Bockhütte bis zur Reintalangerhütte ist bis auf einige Schneefelder kurz vor der Hütte schon sehr gut zu machen. Beide Hütten sind geöffnet und freuen sich über Tagesgäste.
Auf dem Weiterweg von der Reintalangerhütte bis zur Knorrhütte und zum Sonnalpin trifft man aber sehr bald auf Schnee, welcher dann zu einer durchweg dicken Schneedecke wird. Sowohl die Orientierung ist hierdurch deutlich schwieriger, aber auch die Ansprüche an Kondition und Ausrüstung steigen hierdurch spürbar.
Wir schließen uns daher dem Rat der Hüttenwirtin aktuell noch an und raten auch hier von einer Begehung auf eigene Faust ab. Die Situation sollte sich hier aber in 1-2 Wochen etwas entspannen.
Für den Aufstieg über das Gatterl auf die Zugspitze gelten die gleichen Hinweise.


(Knorrhütte am 02.06.2019)


Region "Schachen und Meilerhütte"
Der Weg von der Elmau zum Schachenhaus wurde vom Schnee freigeräumt und kann dementsprechend von Wanderern und eingeschränkt auch Mountainbikern genutzt werden. Dieser Aufstieg ist somit problemlos möglich. Auf dem Weiterweg zur Meilerhütte liegt aktuell noch sehr viel Schnee. Er ist daher nur mit festem Schuhwerk und guter Kondition zu empfehlen. Die Meilerhütte ist aber geöffnet und freut sich natürlich über jeden gutgelaunten Besucher.
Der Kälbersteig erfordert Trittsicherheit und gutes Schuhwerk, kann aber schon begangen werden.
Den Abstieg über das Teufelsgsäss ins Oberreintal ist aufgrund des Altschnees noch nicht zu empfehlen.
 

Region "Kramer / Stepbergalm"
In der Region um Kramer und Stepbergalm werden die Wanderwege schon seit einigen Wochen viel begangen. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier noch in schattenseitigen Rinnen häufig Altschneefelder vorhanden sind, deren Querung mitunter recht heikel sein kann. Auch beim Wandern in diesem Gebiet empfehlen wir stets ein paar Grödeln neben dem Erste-Hilfe Set dabei zu haben.
Die Aufstiege über das "Gelbe Gwänd" und den Kreuzweg zur Stepbergalm sind gut machbar. Auch Hoher Ziegspitz, Niederer Ziegspitz, Frieder und Schellschlicht gehen gut.


Region "Estergebirge"
Die Esterbergalm und die Weilheimer Hütte sind geöffnet und freuen sich über gutgelaunte Gäste. Der Aufstieg über die Esterbergalm zur Weilheimer Hütte ist problemlos machbar. Der Übergang vom Fricken zur Weilheimer Hütte ist noch mit Schneefeldern durchzogen und bleibt aktuell geübten Wanderern mit guten Bergschuhen vorbehalten. Selbstverständlich freut sich auch das Wankhaus schon lange über Besucher.
Zusammengefasst kann man also sagen, dass der Schnee in Lagen über 1800-2000 Meter noch dominiert und die technischen Schwierigkeiten vieler Touren im Werdenfelser Land deutlich erhöht. Diese Situation sollte sich bis Ende Juni aber deutlich entspannen. Wer also flexibel ist, sollte vielleicht seine Tourenpläne noch bis dahin verschieben.

Jubiläumsgrat
Von einer Begehung des Jubiläumsgrates raten wir aktuell aufgrund des vielen Schnees dringend ab. Die Bergwacht hat hier schon diverse Personen aus Not gerrettet.


Solltet ihr Fragen zu den Verhältnissen haben, könnt ihr gerne in unser Geschäft in der Bahnhofstraße 4 kommen und euch erkundigen.


Viele Grüße aus der Alpinsport Basis


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